Das Kadett by Lois McMaster Bujold

Das Kadett by Lois McMaster Bujold

Autor:Lois McMaster Bujold
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9781590623749
Herausgeber: Baen
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


KAPITEL 12

Miles fluchte frustriert. Natürlich bedeutete eine komplette oserische Feedback Raumrüstung auch, dass ein oserischer Monitor in der Nähe sein musste! Das hätte ihm sofort klar sein müssen. Er war ein Idiot, weil er angenommen hatte, der Feind wurde aus der Dockstation heraus gesteuert. In der Aufregung des Angriffs und seiner Angst um Elena hatte er die Hauptregel für einen Oberkommandierenden vergessen: Verzettele dich nicht mit Einzelheiten! Es war kein Trost, dass Auson dies offenbar auch vergessen hatte.

Der Kommunikationsoffizier unterbrach hastig sein Spiel, die Anzüge zu sabotieren und ging wieder an seinen Posten. »Sie verlangen die Kapitulation, Sir«, meldete er.

Miles leckte die trockenen Lippen und räusperte sich. »Hm – irgendwelche Vorschläge, Rekrut Auson?«

Auson blickte ihn angewidert an. »Das ist der Angeber Tung. Er kommt von der Erde, und das lässt er immer raushängen. Er hat im Vergleich zu uns die vierfache Panzerung und Feuerkraft, die dreifache Beschleunigung, die dreifache Besatzung und dreißig Jahre Erfahrung. Ich nehme an, Sie erwägen die Kapitulation?«

»Im Augenblick habe ich dazu keine Lust«, antwortete Miles.

Der Angriff auf die Dockstation war beinahe vorüber.

Thorne und seine Leute stürmten schon die Nebengebäude, um dort aufzuräumen. Wurde der Sieg so schnell von der Niederlage verschlungen? Nein, nie und nimmer! Miles zerbrach sich verzweifelt den Kopf mit der Suche nach einer besseren Idee.

»Es ist nicht die feine Art«, sagte er, »aber wir sind so nah, dass wir versuchen könnten, das Schiff zu rammen.«

Ausons Lippen formten stumm: Mein Schiff? Dann fand er die Sprache wieder. »Mein Schiff! Die beste Technologie, die in Illyrica auf dem Markt ist – und das wollen Sie wie einen elenden mittelalterlichen Rammbock einsetzen? Sollen wir auch noch Öl heiß machen und rüberkippen? Oder mit Steinen schmeißen?« Seine Stimme stieg um eine Oktave und kippte dann weg.

»Ich wette, das würde der Gegner nicht erwarten«, meinte Miles etwas eingeschüchtert.

»Ich erwürg’ dich mit bloßen Händen …« Auson bemerkte den beschränkten Handlungsspielraum.

»Sergeant«, rief Miles und wich vor dem keuchenden Kapitän zurück.

Bothari erhob sich langsam aus dem Sessel und musterte Auson mit so eiskalten Augen, wie ein Gerichtsmediziner die Leiche vor dem ersten Schnitt.

»Man muss es zumindest versuchen«, verteidigte Miles sich.

»Nicht mit meinem Schiff, du mickriger …« Auson benutzte nun Fäkalsprache.

»Mein Gott! Sehen Sie sich das an!«, rief der Kommunikationsoffizier.

Die mächtige RG 132 rollte von der Dockstation weg. Die normalen Raumantriebs-Systeme liefen mit voller Kraft voraus und verliehen dem Schiff die Beschleunigung eines Elefanten, der in Melasse schwimmt.

Miles ließ Auson links liegen. »Die beladene RG 132 hat die vierfache Masse dieses Schlachtschiffchens«, stieß er hervor.

»Deshalb fliegt sie wie ein fettes Schwein und kostet ein Vermögen an Treibstoff!«, schrie Auson. »Ihr Pilot muss verrückt sein, wenn er glaubt, schneller als Tung zu sein …«

»Los, Arde!«, brüllte Miles und hüpfte auf und nieder. »Perfekt! Du drückst ihn genau gegen die Schmelzanlage …«

»Nein, das kann er nicht«, widersprach Auson. »Verdammter Hund! Er macht’s!«

Offenbar hatte Tung – wie Auson – die wahre Absicht des Frachters zu spät erkannt. Der Nonius wurde gezückt, um das Kriegsschiff in Position zu bringen, in den offenen Raum zu entweichen. Das



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